Brusthaltung aus Chtal Hüyük
Bei mir zu Hause sein
Von Knochen her und Markgebein
Stahlt Kraft und Blut
Und Fleisch allein
In alle Zellen
Freundlich hell.
Wie kann die Welt
Gemeinsam wirken
Und jeder Mensch
Ob Frau und Mann
Die Herzenspenderinnen lenken
Zu sich für dich
Und alle da.
K-K-K Krähe schreit. Sie ist eine
meiner Tierhilfsgeister.
Es ist gut die Hand auf der Brust liegen zu haben. Sie fühlt sich weich und warm an, rund und geborgen.
Mit der anderen Hand rassle ich. Es rasselt sich.
Mich sein zu lassen-wie ich bin-mich ruhen lassen.
Es taucht die Statuette mit der runden Vorderseite und der Skelettseite am Rücken aus Chatal Hüyük auf.(„Das Stück ist
mit seiner Darstellung des prallen entstehenden Lebens auf der Vorder- und des Todes auf der Rückseite bislang ohne Parallele“. Zitat Katalog.)
Folgende Themen haben sich in der Trance gezeigt:
Hinweise zu Verwandlung und Auflösung
von altenStrukturen, Präsenz und Focus auf das Neue, Versöhnung mit sich. Geborgenheit, Fülle und Stärke, konkrete Heilungswege.
Die Wahrsagehaltung aus Chatal Hüyük in Anatolien, vor 8500 Jahren aus Ton gefertigt ist 15,5
cm groß. Auch hier ist der Nabel ausgeprägt, was Schwangerschaft und Gebären anzeigt.
Zu diesem Foto der Statuette, die auf dem Schreibtisch des Direktors des Museums für anatolische Zivilisation in Ankara stand, gibt es eine Geschichte.
Unsere Frauenreise hatte uns 2013 nach
Anatolien, dem Land der Mütter geführt. Das Museum in Ankara hatte ich schon 2006 besucht und war fasziniert davon. Ich wusste auch, dass es umgebaut wurde. Ich erkundigte mich vor der Reise und in Erwartung ein frisch renoviertes Museum zu besuchen
kamen wir dann am Hügel in Ankara an. Doch leider, die Renovierung war noch nicht abgeschlossen und nur ein Teil der neolithischen Sammlung, die uns eigentlich interessierte, war ausgestellt. Eine unserer resolutesten Reisefrauen wollte sich damit nicht
begnügen und so suchten wir den Direktor des Museums für Anatolische Zivilisation auf, um ihn zu fragen, ob wir ins Depot könnten und die Statuetten zu sehen. Das war leider nicht möglich.
Aber diese Statuette, natürlich die Kopie davon, aus ALACA HÜYÜK, stand auf seinen Schreibtisch und ich ließ mich nicht abhalten ein Foto zu machen. Das waren noch (türkische) Zeiten!
Am letzten Zyklusabend im Mai "Frauen-Körperwissen durch heilsame Haltungen und Rituale" vermittelte die Haltung der Frau von Dolni Vestonice für jede von uns ihre ganz spezifische Botschaft. Das Einheitsgefühl, das in der Trance erlebbar wurde zeigte sich als Selbstvergessenheit und Verbundenheit mit dem Komos.
COATLIQUE, die mit dem Schlangenrock.
Allen Rituellen Körperhaltungen ist gemein, dass sie eine verstärkte Körperwahrnehmung vermitteln. Dabei wird Energie aktiviert bei der sich die Atmung vertieft, das Herz klopft, Schweiß bricht aus. Die Teilnehmenden bei den Trancen beschreiben es jedes Mal. In den Blutuntersuchungen der Uni München und Wien ist zu sehen, dass die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschieden werden und Beta-Endorphine aktiviert werden. Felicitas D. Goodman schreibt in ihren Büchern über die „Süße“ des Erlebens. Die Beschreibung der Süße und Seligkeit kennen wir auch von anderen SchriftstellerInnen, die über mystische, ekstatische Erlebnisse berichten.
In ihrem 1988 veröffentlichten Buch „Wo die Geister auf den Winden reiten“ Beschreibt Felicitas Goodman die unterschiedlichen Wirkweisen und Richtungen der Haltungen. Aber alle sind sie Heilhaltungen. Wollen das Beste für uns, sei es körperlich, geistig und seelisch. Und dazu noch, als Krönung, wird unsere Beziehung zur Anderswelt, zur außergewöhnlichen Wirklichkeit, zur Welt der Geister möglich gemacht. Felicitas D.Goodman hat die Türe zu dieser Welt für uns westlich sozialisierte Menschen geöffnet.
Mit der an sich einfachen Struktur des „Rituals nach Goodman“, wie Giselher Guttman[1] es nennt, können wir den physiologischen Schalter umlegen und in das Reich der Sinne und Potentiale eintreten.
Ich selbst erlebte dieses Eintreten in den ersten Trancen mehr wie ein Hineinfließen. Unter dem Spalt einer Türe
floss ich durch und erlebte die Abenteuer.
Durch die jahrelange Forschung hat sich der Kanon der Körperhaltungen erweitert. Unser Blick dafür hatte sich geschärft. Gerne entdecken die FreundInnen
der Körperhaltungen in Museen und Kunstkathalogen ungewöhnliche Körperhaltungen und erforschen sie experimentell. Der mittelamerikanische und mexikanische Raum war schon von Beginn der Wiederentdeckung an eine Fundgrube. Felicitas D. Goodman
und Belinda Gore untersuchten sie mit ihren KursteilnehmerInnen. Mir hat es die Coatlique, die Aztekische, die mit dem Schlangenrock, angetan.
In einer Trance in dieser Haltung hatte ich die tiefe Überzeugung, wenn die Haltung ganz
präsent verinnerlicht wird, jede Person, sich stark und eigenmächtig fühlt. Es kann nichts (Schlimmes) passieren. Schon der Gedanke daran ist fremd, ist im Grunde gar nicht da. Eine Welle voll Freude durchdrang mich und mein Körper wollte
sich kraftvoll bewegen. Ein Agredere Zustand, ein drauf los gehen und zupacken, ein Empfinden von Stärke und Lust, ein stark verwurzelt sein. Die Coatlique ist die Erdmutter, die Creatrix, wie die Archäologin Marija Gimbutas die Frauenfiguren
der Jungsteinzeit nennt. Sie sind die, die um den Kreislauf des Lebens mit Entstehen, Wachsen, Sein und Vergehen und Wiederkehren wissen und gestaltend wirken.
[1] In einem Telefonat mit Dr. Giselher Guttman
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