26. Apr, 2016

Vortrag "DIE FRAU VON DOLNI VESTONICE" von Maria Marschler und Elfriede Kössler

Diesmal hatte uns das Zentrum Puun beherbergt und wieder waren viele interessierte BesucherInnen gekommen.  Im Zuge ihrer Ausbildung zur autorisierten Trainerin für Rituelle Körperhaltungen und Ekstatische Trance hatten sich beide, Elfriede Kössler und Maria Marschler in die Trancehaltung der Frau von Dolni Vestonice verliebt und zu ihrem Forschungsmittelpunkt gemacht. Eine Frage aus der BesucherInnenrunde war dann auch nach der Bezeichnung: Warum wird mal Frau von Dolni Vestonice gesagt und dann wieder Venus von Dolni Vestonice? Elfriede beantwortete es von der geschichtlichen Betrachtung her. Im Paläolithikum gab es, aus unserer Sicht, keine Venus-Göttin. Der Göttin Begriff ist ein viel später entstandener. Was wir aus der Darstellung der Frauenstatuetten sehen können, war die Frau und die Mutter die zentrale Gestalt, die die Verbindung herstellte vom Bereich des Transzendenten zum dem der Menschen und wude als „Große Mutter“ bezeichnet, die Geberin, Erhalterin und Verwalterin von Leben und Sterben. Der Vortrag hatte wieder neue Aspekte der Statuetten und deren Verbindungen über weite Strecken sichtbar werden lassen. Wie auch die Trancehaltungen an tausende Kilometer auseinanderliegenden Orten Zeugnis geben. Felicitas Goodman sagt in „Trance der uralte Weg zum religiösen Erleben“ (1992) dazu folgendes: In der schamanischen Welt gibt es überall Andeutungen dafür, dass die Sachkundigen sich in der anderen Wirklichkeit treffen können, um sich z.B. über Krankheitsfälle zu beraten und somit auch neue Erkenntnisse auszutauschen.